Die Ausstellung

Paramente
Im neunzehnten Jahrhundert wurden in vielen Klöstern Handarbeiten hergestellt. Mit dem Gedanken, dass ein Kloster selbst für seinen eigenen Lebensunterhalt sorgen muss, wurde Kleidung für den eigenen Gebrauch angefertigt, aber auch Textilien, die in der Kirche benötigt wurden – von Priesterkleidung bis zum Altartuch. Auch die Kongregation der Schwestern vom armen Kinde Jesus fertigte solche kirchlichen Textilien – auch Paramente genannt – an, aber diese zeichnen sich durch besonders hohe Qualität und einen innovativen Stil der Stickereien aus. Mehr als ein Jahrhundert stellten die Schwestern in Simpelveld und an anderen Orten die prächtigsten Paramente her. In den letzten Jahrzehnten wurden sie nicht mehr als Gebrauchsgegenstände im Gottesdienst verwendet, aber sie sind als Kunstschätze wiederentdeckt worden. Die beispiellos hohe Qualität und Kunstfertigkeit der Stücke, an denen manchmal jahrzehntelang gearbeitet wurde, machen die Sammlung des Museums „Der Schatz von Simpelveld“ zu einer der absolut besten der Welt.

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Wachsfiguren 
Als Zeichen der Wertschätzung und Verehrung fertigten die Schwestern aus Wachs kleine Figuren des Christuskindes für die Weihnachtskrippe an. Mit der Hingabe, die so kennzeichnend ist für alles, was die Schwestern taten, wuchs das Wachsatelier und schnell kamen Anfragen von außerhalb für weitere Figuren. Die oft lebensgroßen Figuren wurden in viele Orte und Länder verschenkt oder verkauft. Das Museum hat einige Gruppen restauriert und in altem Glanz wiederhergestellt. Auch bekommt der Besucher einen Einblick in den Herstellungsprozess dieser Kunstwerke.

Klosterleben 
Das Museum „Der Schatz von Simpelveld“ ist in Haus Loreto untergebracht. Dieser Klosterkomplex bestand zu seiner Blütezeit aus sieben Gebäuden und dutzenden Hektar Land. Dort wohnten in der Blütezeit des Ordens bis zu 300 Personen Schwestern, Kinder, Mitarbeiter und bildeten eine Gemeinschaft. Im Zentrum stand dabei die Fürsorge für Kinder. Es gab ein Heim für Waisenkinder und arme Kinder, eine Schule, ein Pensionat für Mädchen aus begüterten Familien. Das Museum bietet Ihnen einen Einblick in das Leben in Haus Loreto zwischen 1877 und 2012.

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Kirchenschätze 
Die Schatzkammer bildet den Höhepunkt der Ausstellung des Museums „Der Schatz von Simpelveld“. Hier befinden sich die außergewöhnlichsten und wertvollsten Exemplare der Paramente aus der eigenen Sammlung. Darüber hinaus sind hier auch besondere Exponate zu bewundern, die aus dem Besitz der mehr als hundert Niederlassungen, die die Kongregation hatte, stammen: Gemälde, goldene Kelche, mit Diamanten besetzte Monstranzen und mittelalterliche Skulpturen. Das abwechslungsreiche und prachtvolle Inventar der Schatzkammer wird Sie nicht unberührt lassen.

Clara Fey
Natürlich wird im Museum „Der Schatz von Simpelveld“ ausführlich der besonderen Frau gedacht, mit der die Geschichte der Kongregation und des Klosters begann.

Clara Fey (1815-1894), Gründerin der Schwestern vom armen Kinde Jesus, war die Tochter eines wohlhabenden Tuchfabrikanten aus Aachen. Sie sah die Auswirkungen, welche die industrielle Revolution auf die Kinderarbeit hatte, wobei die meisten Arbeitnehmer jünger als zwölf Jahre alt waren. Sie sah es als ihre Berufung an, diesen Kindern zu helfen, zunächst in ihrer Geburtsstadt Aachen, aber mit der Zeit haben die Schwestern in sechzehn Ländern Kinder aufgenommen und unterrichtet.

Selbstverständlich gilt ein besonderes Augenmerk auch ihrer Seligsprechung, die im Mai 2018 gefeiert wurde und dem Leben und Arbeiten der Schwestern vom armen Kinde Jesus heute.

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